Neben dem Pulverbeschichten und weiteren hochwertigen Oberflächen bieten wir auch eloxierte Alu-Profile an. Doch was genau bedeutet „Eloxieren“ und wieso ist es eine so beliebte Aluminium-Beschichtung? Was sind die Vorteile dieser Aluminium-Oberfläche und wie läuft der Beschichtungs-Vorgang ab?
In diesem Blog-Beitrag beantworten wir diese und weitere Fragen und erklären das dreistufige Eloxier-Verfahren. In den einzelnen Abschnitten dieses Artikels erhalten Sie viele aufschlussreiche Informationen.
Was bedeutet „Eloxieren“?
Wie Sie bereits in unserem Artikel „Was ist Aluminium? Alles rund ums Element Nr. 13“ lesen konnten, entwickelt Aluminium bei seiner Berührung mit der Luft selbstständig eine Aluminiumoxidschicht. Den Vorgang der Entwicklung dieser Schicht bezeichnet man als „Eloxieren“ oder auch „Anodisieren“. Dementsprechend kann ausschließlich das Element Aluminium und kein anderes Metall eloxiert werden.
Diese Oxidschicht entsteht entsprechend unkontrolliert und ihre Stärke beschränkt sich auf das Minimum. Sobald die erste dünne Schicht gebildet wurde, wird der automatische „Selbstschutz“ deaktiviert und der natürliche Eloxal-Vorgang stoppt. Hierbei wird eine Dicke von etwa 0,05 µm erreicht – das sind 0,005 mm. Die natürlich-entstandene Eloxal-Schicht ist entsprechend ungleichmäßig, wodurch die Stärke des Aluminium-Profils unterschiedlich ausfällt. Deshalb darf man hierbei der Natur „keinen Freiraum“ lassen.
Beim künstlichen Eloxieren läuft dieser Vorgang allerdings kontrolliert ab und es kann auch eine beliebig starke Oxidschicht erarbeitet werden. Im Regelfall bewegen wir uns bei der künstlich erstellten Eloxal-Schicht um die 20 µm – das sind 0,02 mm.
Die Eigenschaften von eloxiertem Aluminium
Diese Schicht ist viel stärker als die natürlich-entstehende Schicht und schützt das Aluminium entsprechend besser vor Korrosionen und weiteren Schäden. Die eloxierte Oberfläche ist sehr hart und ohne Zugabe von Farbpigmenten transparent.
Ein weiterer Punkt ist die elektrische Leitfähigkeit des anodisierten Aluminium-Produktes. Denn an den eloxierten Oberflächen entfällt die sonst so starke Leitfähigkeit des Aluminiums. Das machen sich viele Nutzer eloxierter Profile zum Vorteil. Einige lassen deren Alu-Profil gerade deswegen künstlich eloxieren.
Besonders wenn es um die Eloxal-Färbung geht, macht die Dicke den Unterschied. Denn je dicker das Profil ist, desto besser lässt sich eine Farbschicht auftragen. Dies wird ebenfalls in diesem Artikel erklärt.
Das Anodisieren von Aluminium ist sehr aufwändig und erfordert eine professionelle Ausstattung des Arbeitsplatzes. Wir fahren nun mit dem ersten Schritt des Eloxier-Vorgangs fort und erklären jeden Punkt im Detail.
Schritt 1 des Eloxier-Vorgangs: Die Reinigung des Aluminiums
Der erste Schritt des Eloxier-Vorgangs ist die Reinigung des rohen Aluminium-Profils. Das ist zwar ein kurzer, jedoch enorm wichtiger Schritt. Denn Verunreinigungen jeglicher Art verringern das Haftungspotenzial der Eloxal-Schicht auf dem Aluminium. Besonders Fett- und Ölverunreinigungen gilt es zu vermeiden.
Deshalb bedarf es eines speziellen chemischen Reinigungsvorgangs, der aus 2 Schritten besteht.
Zuerst wir das Aluminium von Fett- und Ölflecken befreit. Das geschieht durch normale Reinigungsmittel. Dadurch wird das rohe Aluminium auf den Beiz-Vorgang vorbereitet.
Dieser kann nicht vernünftig durchgeführt werden, wenn das Metall noch verölt oder mit Fettflecken beschmiert ist – daher die Reinigung. Die Säure kommt beim Beizen nicht durch die Fett- und Ölschichten an das Aluminium dran und es entstehen Unebenheiten.
Anschließend kommt das gereinigte Aluminium-Profil in das Beiz-Bad, wo es von ätzenden Laugen und Säuren verarbeitet wird. Hierbei verwenden die Eloxal-Werke meist Mittel wie Natronlaugen, Salpetersäuren und Flusssäuren. Auch andere, ähnliche Mittel werden hier von den Werken angewendet – bei der Auswahl bedarf es allerdings ausreichender Erfahrung. Denn das Wählen falscher Reinigungsmethoden kann dem Aluminium sogar gewisse Schäden zuführen.
In diesem chemischen Prozess wird auch die natürliche Aluminiumoxidschicht des rohen Aluminiums entfernt und die Oberfläche des Metalls geglättet. So wird eine Grundlage geschaffen und das Metall auf die künstliche Eloxal-Beschichtung vorbereitet.
Wenn das Aluminium gereinigt und gebeizt wurde, kommt es in den nächsten Schritt des Prozesses.
Schritt 2 des Eloxier-Vorgangs: Das Eloxieren des Aluminiums
Der zweite Schritt stellt den Hauptschritt dar: Das Eloxieren. Hier wird das gereinigte und geglättete Aluminium-Profil waagerecht aufgehangen und in ein chemisches Spezialbad getaucht. Dieses sogenannte Anodisier-Bad ist mit verdünnter Schwefelsäure (15% – 20%) gefüllt. Dieser Teil-Schritt des Eloxier-Verfahrens wird Elektrolyse bezeichnet.
Durch die bei der Elektrolyse vorhandene Gleichspannungsquelle wird Elektroenergie geliefert und es setzen sich Ionen auf dem Aluminium ab. So bildet sich nach und nach eine künstliche Eloxal-Schicht an allen Oberflächenstellen des Profils. Dementsprechend müssen alle Oberflächen, die eloxiert werden sollen, ins Elektrolyt-Bad eingetaucht werden.
Die Dicke der Eloxal-Schicht wird durch die Dauer des Anodisier-Vorgangs und der angewendeten Stromstärke bestimmt. Je größer die Stromstärke, oder je länger die Eintauch-Zeit, desto dicker die Eloxal-Schicht.
Beim Eloxieren des Aluminiums erhält dieses eine poröse Oberfläche, die uns beim Färben des Profils zugutekommt. Das Resultat des Anodisier-Vorgangs sehen Sie auf dieser Zeichnung:
Meistens Eloxieren wir Aluminium-Profile bis 30kg Gewicht, weil diese für den Anodisier-Vorgang aufgehangen sein müssen. Bei einem Gewicht über 30kg können die Profile nicht mehr so einfach hängen. Das Gewicht wird durch das spezifische Gewicht bestimmt, welches bei Aluminium bei 2,7kg/dm² liegt.
Diese Problematik lässt sich durch das Schneiden der Profile auf eine kürzere Länge lösen. Wenn allerdings die Länge des Aluminium-Profils erhalten bleiben soll, kann einen differente Eloxier-Methode verwendet werden. Hierbei wird das Profil auf eine spezielle Bank gelegt und dann eloxiert. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Ablagestellen Eloxal-Schicht-frei sind. Deshalb lohnt es sich abzuwägen, welche Methode für die eigenen Zwecke passender ist.
Nutzt man beispielsweise das Aluminium an einer ohnehin wenig sichtbaren Stelle oder ist die eine Seite komplett abgedeckt, so sollte letztere Lösung problemlos passen.
Oder aber den Kunden stört die Trennung des Profils nicht und es kann das gesamte Profil aufgehangen und eloxiert werden. Der persönliche Zweck ist hier entscheidend. Zu unserem Service gehört es, dies mit Ihnen abzusprechen. So können wir individuelle auf all Ihre Wünsche eingehen und Ihnen das genau passende Produkt bieten.
Schritt 3 des Eloxier-Vorgangs: Das Färben des Aluminiums
Das Färben des Aluminiums ist kein Muss und ist daher nur ein optionaler Zwischenschritt des Eloxier-Vorgangs, auf den auch verzichtet werden kann.
Wenn allerdings eine Färbung erwünscht ist, so wird das Aluminium nach dem Eloxieren in einem Bad abgespült. So wird der Eloxal-Vorgang „offiziell“ abgeschlossen und die im Elektrolyt-Bad angesammelte Schwefelsäure entfernt.
Nun wird das frisch eloxierte Aluminium-Profil in ein weiteres Bad, diesmal mit einer heißen Farblösung getaucht. Damit die Farbe besser an dem Aluminium haften bleibt, kann das Profil im Bad ein wenig herumgeschwungen werden.
Auch hier ist die Konzentration des Badinhaltes und die Verweildauer des Produktes im Bad für den entsprechenden Effekt verantwortlich. Die Farbkonzentration wirkt sich direkt auf die Farbsättigung des entsprechenden Tones auf dem Aluminium. Auch die Zeit, die das Aluminium im Farb-Bad verweilt trägt zur Sättigung des Aluminiums bei.
So lassen sich individuelle Farbwünsche unserer Kunden erfüllen und Farbtöne von beispielsweise einem hellen Braun bis hin zu einem fast schwarzen Braun erreichen.
Die Farbe lagert sich in den in den beim Eloxal-Vorgang entstandenen Eloxal-Poren ab und sinkt auf den Grund der Poren. Dies können Sie auf folgender Abbildung, die das Aluminium-Profil unmittelbar nach dem Eloxal-Vorgang zeigt, erkennen:
Nach der optionalen Färbung kommt das Aluminium-Profil in den letzten Teilprozess des Eloxierens: Die Versiegelung.
Schritt 4 des Eloxier-Vorgangs: Die Versiegelung des Aluminiums
Die Versiegelung ist der schnellste und einfachste Teilschritt beim Eloxieren. Das ungefärbte oder gefärbte Profil kommt dafür einfach für rund eine Stunde in kochendes Wasser. Hierbei schließen sich die noch offenen Eloxal-Poren und die eingelagerte Farbschicht ist „eingeschlossen“.
Mit diesem Schritt ist der Eloxal-Vorgang abgeschlossen. Nun wird das Aluminium-Profil wird an uns geliefert, wo unser Service das Profil nach Ihren individuellen Vorgaben bearbeitet.
Wir können ausnahmslos jeder Aluminium-Profil eloxieren und bieten somit unseren Kunden eine riesige Auswahl. Unser Bochumer Eloxal-Werk ist ein langjähriger und verlässlicher Partner, bei dem alle Profile mit ausnahmsloser Witterungsbeständigkeit eloxieren werden.
Wir lassen unser Aluminium in verschiedenen Werken eloxieren, die auf die entsprechenden Eloxal-Farbtöne und -beschichtungen spezialisiert sind. Sowohl das Eloxieren als auch das Pulverbeschichten dauert bei unseren Werken ungefähr eine Woche. Danach sind die eloxierten Aluminium-Profile versandfertig.
Der gesamte Eloxal-Vorgang ist optional und muss nicht zwangsweise stattfinden. Jedoch sieht uneloxiertes Aluminium nicht gut aus und ist in der Regel untypisch. Man nutzt es also hauptsächlich für Unterkonstruktionen, wenn es öffentlich nicht sichtbar ist, oder wenn es erst später eloxiert oder beschichtet werden kann (z.B. nach dem Schweißen).
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag zum Thema „Eloxieren von Aluminium-Profilen“ gefallen hat und aufschlussreich und informativ war.